COVID-19 hat nicht nur beeinflusst, wie wir leben, arbeiten und uns vernetzen, sondern auch die Art und Weise, wie wir lernen. Aus diesem Grund mussten L&D-Fachkräfte auf der ganzen Welt zu Beginn der Pandemie ihre Schulungsinitiativen über Nacht umstellen. Sie stürzten sich in die digitale Transformation und vollzogen den raschen Wechsel vom Präsenztraining zum digitalen Lernen.
Da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun von zu Hause aus auf die Lerninhalte zugreifen, kann man mit Sicherheit behaupten, dass digitales Lernen im weitesten Sinne das traditionelle Klassenzimmer nach und nach ablöst. Tatsächlich sagen nur 5% der Unternehmen, dass ihre Lernstrategie, ihre Investitionen und ihre Ressourcen wieder zu dem Zustand zurückkehren werden, der vorher herrschte. Mehr noch: Umfragen zeigen, dass 80% der Unternehmen glauben, dass ihr Einsatz von digitalen Lernmethoden gleich bleiben, zunehmen oder nur geringfügig abnehmen wird, wenn die Beschränkungen für Präsenzschulungen nachlassen.
Wenn Sie also denken, dass digitales Lernen in dieser neuen Ära des Lernens keine so große Rolle spielen wird, ist es an der Zeit, umzudenken! Denn viele gehen davon aus, dass digitales Lernen sogar die Zukunft von Arbeit und Lernen verkörpern wird!
Den Schritt zum Online-Lernen wagen
Die Entwicklung einer digitalen Lernstrategie ist auf lange Sicht ein großer Geschäftsvorteil. Sie ist nicht nur clever, sondern auch nachhaltig.
Zunächst einmal gibt es natürlich schon lange eine Nachfrage nach digitalem Lernen. Untersuchungen von Bersin by Deloitte, Fosway und vielen anderen haben ergeben, dass die Menschen heute zwar viel zu tun haben, aber auch sehr lernbegierig sind. Sie wollen personalisierte Inhalte, verlieren aber schnell das Interesse, wenn die Inhalte nicht sofort verfügbar oder nicht auf ihre Lernbedürfnisse und -ziele ausgerichtet sind.
Das Gute am digitalen Lernen ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihre eigenen Endgeräte zugreifen können und jederzeit Zugang zu anspruchsvollen On-Demand-Ressourcen haben. Das bringt uns zum nächsten großen Vorteil des digitalen Lernens: Flexibilität.
Mitarbeiter haben nun die Freiheit, ihren Lernplan vollständig selbst zu bestimmen. Das ermöglicht ihnen, in ihrem eigenen Tempo und nach ihren eigenen Wünschen zu lernen. Die modernen Lernenden, die bereits 33% ihrer Zeit in Meetings verbringen, wollen jederzeit und überall lernen, ohne durch einen Zeitplan eingeschränkt zu sein. In einer schnelllebigen Welt, in der Zeit ein sehr begrenztes Gut ist, wollen die Menschen mehr Kontrolle darüber haben, wann sie sich weiterbilden.
Während sie so ihre Zeit optimal nutzen, ist es wichtig zu wissen, dass dies keineswegs die Qualität des Lernens beeinträchtigt. Tatsächlich hat das Research Institute of America herausgefunden, dass eLearning-Programme das Einprägen von Lerninhalten im Gegensatz zu Präsenzunterrichten um einiges verbessert. Das liegt daran, dass Online-Materialien visuell anregender, prägnanter und interaktiver sind.
Es ist also leicht nachvollziehbar, warum die meisten Unternehmen ihre Weiterbildungen digitalisieren und dies auch in den kommenden Jahren so beibehalten wollen.
Machen Sie die F2F-Erfahrung digital
Obwohl die wertvollen Aspekte des Präsenztrainings nicht geleugnet werden können – es ist personalisiert, dynamisch und kaum anfällig für Fehlkommunikation – sollten wir nicht übersehen, dass digitales Lernen das Gleiche, wenn nicht sogar mehr leisten kann. Mit anderen Worten: Digitales Lernen nimmt das Beste aus dem Präsenztraining und macht es noch einmal deutlich effektiver. Hier sind ein paar entscheidende Punkte, warum das so ist:
Interaktion zwischen Trainern und Lernenden
Es ist an der Zeit, unsere Denkweise zu ändern. Online muss nicht gleichbedeutend mit unpersönlich sein.
Die größten Unterschiede zwischen Online- und Face-to-Face-Lernen lagen schon immer im Bereich der persönlichen Kommunikation. Diese Sorge ist zwar durchaus berechtigt, aber wer sagt denn, dass digitales Lernen nicht das volle Ausmaß der Interaktion zwischen Trainern und Lernenden erreichen kann? Die soziale Komponente des Präsenzunterrichts kann einfach und effekiv online übernommen werden.
Im Gegensatz zu früheren Annahmen, kann der Reichtum an Informationen und einprägsamen Erfahrungen beim digitalen Lernen weiterhin aus dem Verhalten, den Gesten, dem Tonfall, der Sprache und der Lautstärke der Stimme abgeleitet werden – alles dank der Videokonferenz-Tools, die wir heute zur Verfügung haben.
Mit moderner Technologie können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jetzt genauso effektiv mit ihren Trainern zusammenarbeiten. Die Lernenden können sich frei äußern, Ideen vermitteln und sogar Fragen stellen. Auf der anderen Seite sind Trainer heute mehr als nur Lehrkräfte, sie sind Vermittler des Lernens. Das heißt, sie leiten und unterstützen die Lernenden auf der Grundlage ihrer individuellen Bedürfnisse und Ziele. Durch virtuelle Einzelstunden ist das Lernen umso individueller, da die Lernenden eLearning-Ressourcen mit ihren Trainern durchgehen können und während oder direkt nach dem Unterricht ein objektives und sofortiges Feedback erhalten.
Wenn Sie also besorgt sind, dass die Digitalisierung den menschlichen Aspekt des Lernens aus der Gleichung nimmt, machen Sie sich keine Sorgen, denn das ist nicht der Fall!
Zusammenarbeit mit anderen Lernenden
Um die Erfahrung noch persönlicher zu gestalten, können Lernende an virtuellen Gruppenkursen teilnehmen.
Ähnlich wie in einem echten Schulungsraum von Angesicht zu Angesicht können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Diskussionen teilnehmen und mit anderen Lernenden zusammenarbeiten. Wie das geht? Durch interaktive Whiteboards, File Sharing und Chatrooms. How? Auf diese Weise wird die Erfahrung umfassend und intensiv, da Gruppeninteraktionen aktives Lernen und den Wissensaustausch erleichtern sowie den Aufbau einer unterstützenden eLearning-Community fördern.
Tatsächlich entdecken immer mehr L&D-Führungskräfte, dass das virtuelle Klassenzimmer genauso effektiv (oder sogar effektiver) sein kann wie bestimmte F2F-Angebote – vorausgesetzt, diese Schulungen werden richtig konzipiert und durchgeführt. Was bedeutet das? Das bedeutet, Online-Gruppenkurse sollten:
- die richtige Zeitspanne umfassen. Im Gegensatz zu stundenlangen Präsenzschulungen können virtuelle Kurse die Zeit der Lernenden am besten ausschöpfen, da sie in der Regel kürzer sind, aber genauso effektiv.
- interaktiv sein. Lernen funktioniert am besten, wenn alle Beteiligten die Möglichkeit haben, sich zu äußern. Stopfen Sie ihre Kurse nicht mit Inhalten und einseitiger Kommunikation voll. Verbringen Sie stattdessen die wertvolle Zeit des Workshops damit, den Lernenden bei der Verarbeitung des Gelernten zu helfen und sie zur aktiven Teilnahme zu ermutigen.
- Lernmaterialien beinhalten, die gut für den Online-Bereich geeignet sind. Viele Umstellungen von F2F auf digital scheitern einfach daran, dass herkömmliche Lerninhalte nicht auf die digitale Plattform passen. Stellen Sie also sicher, dass Sie ihre Inhalte aus dem Präsenzunterricht in passende eLearning-Module umwandeln.
Relevante und schnell verfügbare Lerninhalte
Verabschieden Sie sich von überwältigenden, starren Inhalten und sagen Sie hallo zu kurzen, mundgerechten Lerneinheiten!
Lernende von heute wollen hochwertige Inhalte, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und relevant sind, und keine langatmigen Lernressourcen, die einen Großteil ihrer Zeit beanspruchen. Wenn sie solche Inhalte nicht zur Verfügung haben, werden sie ungeduldig und beginnen, auf ihrem Telefon oder Laptop nach Antworten zu suchen. Als L&D-Führungskraft ist es daher wichtig, den Lernenden die richtigen digitalen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die immer dann bereitstehen, wenn sie gebraucht werden, und die für vielbeschäftigte Erwachsene zeitsparend sind.
Eine gute Faustregel ist, die Inhalte kurz genug zu gestalten, um ansprechend zu sein, und vollständig genug, um effektiv zu sein. Denn das ist der Punkt, an dem Wissen gespeichert und beibehalten wird.
In einer Zeit, in der die Auswahl von relevanten Inhalte die Schlüsselstrategie ist, um ein zeiteffizientes und zielgerichtetes Trainingsprogramm zu erstellen, müssen L&D-Fachleute mehr tun, als nur Schulungen zu beaufsichtigen. Von Ihnen wird auch erwartet, dass sie Inhalte kuratieren, die am besten zu den Anforderungen Ihrer Belegschaft passen. Schließlich möchten Sie keine Lerninhalte anbieten, die für diese nicht relevant sind. Oder?
Stellen Sie sicher, dass diese Online-Ressourcen persönlich und individualisiert sind, so dass sie auf spezifische Lernziele ausgerichtet sind. Berücksichtigen Sie dabei den Kontext des Arbeitsumfelds und der Branche Ihres Unternehmens sowie die Arbeitsaufgaben Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wenn sich also jemand auf ein Meeting oder eine Präsentation in der jeweiligen Zielsprache vorbereiten muss, z. B. auf Italienisch, haben Sie bereits eine Lernressource, die genau auf diese Situation abgestimmt ist.
Machen Sie Ihre Schulungen zukunftssicher
Digitales Lernen ist hier, um zu bleiben. Es ist bereits das “New Normal” und wird auch in absehbarer Zukunft der L&D-Standard schlechthin sein. Deshalb ist die Transformation von Face-to-Face zu digitalem Lernen nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um eine höhere Unternehmensleistung und bessere Lernerfolge zu erzielen.